Auch wenn die Corona-Krise uns noch fest im Griff hat, sollten Hausbesitzer wichtige Sanierungsarbeiten an ihrem Eigenheim nicht auf die lange Bank schieben. Ein Beispiel dafür ist der Heizungstausch. Die Maßnahme sorgt für spürbare Einsparungen. Sie entlastet die Umwelt und lohnt sich 2020 mehr denn je. Grund dafür sind hohe Fördermittel, die der Staat aktuell für den Einbau einer Umweltheizung vergibt. Ziehen Sie einen Heizungstausch in Betracht, sollten Sie sich jedoch rechtzeitig um einen Handwerkertermin kümmern.
21 Jahre – so alt sind deutsche Heizungen im Durchschnitt. Die Anlagen gelten als technisch veraltet, verbrauchen mehr Energie als nötig und stoßen viel klimaschädliches CO2 aus. Außerdem ist es auch um die Ersatzteillage immer schlechter bestellt und häufige Reparaturen gehen ins Geld. Mit einer neuen Heizung beugen Sie diesen Problemen vor. Moderne Anlagen holen alles aus den verwendeten Brennstoffen heraus. Sie setzen immer häufiger auf kostenfreie Umweltenergie und stoßen weniger CO2 aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Heizungstausch als eine der günstigsten Sanierungsmaßnahmen mit den höchsten Einsparungen verbunden ist. Denn abhängig vom Alter, von der Art und vom Zustand Ihrer alten Heizung können Sie bis zu 30 Prozent Energiekosten sparen, wenn Sie sich für eine neue Brennwert- oder Hybridheizung entscheiden.
Die Vorteile auf einen Blick:
Übrigens: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt, wann für alte, ineffiziente Heizgeräte eine Austauschpflicht besteht. Als Faustregel können Sie sich merken, dass für Heizkessel, die 30 Jahre auf dem Buckel haben, unter bestimmten Umständen die Betriebserlaubnis erlischt und Sie für einen klimafreundlichen Ersatz sorgen müssen.
Auch wenn die Corona-Schutzmaßnahmen das öffentliche Leben in Deutschland stark eingeschränkt haben, ist das Sanierungsinteresse 2020 höher denn je. Das bestätigen aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Demnach sind die Antragszahlen zur Energieberatungs-Förderung im ersten Quartal 2020 um fast 100 Prozent gestiegen. Von Januar bis März dieses Jahres beauftragten damit bereits halb so viele Hausbesitzer eine Energieberatung wie im kompletten Jahr 2019.
Die Energieberatung ist der erste Schritt in die energetische Gebäudesanierung und damit ein Indiz für das große Sanierungsinteresse deutscher Hausbesitzer. Ein Grund für die hohen Antragszahlen dürften dabei auch die besseren Förderkonditionen sein. Denn seit Februar 2020 übernimmt der Staat 80 Prozent der Kosten einer fachgerechten Energieberatung.
Seit 2020 lohnt sich der Heizungstausch besonders. Denn mit ihrem Klimapaket 2030 hat die Bundesregierung ihre Förderstrategie deutlich geändert. Während es heute keine Zuschüsse für reine Öl- und Gasbrennwertheizungen mehr gibt, liegt die Förderrate für Umweltheizungen bei bis zu 45 Prozent. So bekommen Sie zum Beispiel einen BAFA-Zuschuss in Höhe von 30 Prozent, wenn Sie sich für eine neue Hybridheizung entscheiden. Dabei handelt es sich um moderne Gasbrennwertgeräte, die Ihr Haus in Kombination mit einer Holzheizung (auch wasserführende Pelletöfen), einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe beheizen. Arbeiten Holz- oder Wärmepumpenheizanlagen allein, bekommen Sie Zuschüsse von 35 Prozent. Noch höher fällt die Förderung aus, wenn die neue Heizung eine mindestens zwei Jahre alte Ölheizung ersetzt. In diesem Fall steigt der Zuschuss für Gas-Hybridanlagen auf 40 Prozent. An den Kosten einer neuen Umweltheizung beteiligt sich der Staat dann sogar mit bis zu 45 Prozent.
Voraussetzung ist in jedem Fall, dass Sie die Förderung vor der Beauftragung einer Fachfirma beantragen. Die neue Technik muss außerdem die hohen Förderanforderungen erfüllen und die bestehende Heizung darf nicht von der gesetzlichen Austauschpflicht (§ 10 der Energieeinsparverordnung) betroffen sein.
Eine weitere Maßnahme aus dem Klimapaket ist die 2021 kommende CO2-Steuer. Mit dieser neuen Abgabe passt der Staat die Preise fossiler Rohstoffe besser an die bei der Verbrennung entstehenden CO2-Emissionen an. Während der CO2-Preis 2021 bei 25 Euro pro Tonne liegen soll, steigt er bis 2025 vermutlich auf 55 Euro an. In den Folgejahren hängt die Höhe der Abgabe dann von den deutschlandweiten CO2-Emissionen ab. Für Sie als Hausbesitzer geht diese Maßnahme mit höheren Kosten einher. Wer mit Gas heizt und etwa 20.000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, muss dabei in Zukunft rund 100 bis 220 Euro mehr ausgeben. Für Abhilfe sorgt ein Heizungstausch. Denn die Maßnahme lässt mit dem Brennstoffverbrauch auch die Mehrkosten der CO2-Bepreisung sinken. Wer mit Umweltenergie heizt, kommt sogar gänzlich um die Abgabe herum.
Die bundesweit geltenden Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote verunsichern viele Hausbesitzer. Wichtig zu wissen ist allerdings: Auch mit den Corona-Schutzmaßnahmen dürfen Handwerker ihrer Tätigkeit in der Regel nachkommen – dem Heizungstausch steht also nichts im Wege. Allerdings sind aktuell einige Besonderheiten zu beachten:
Unser Tipp: Da sich die Corona-Schutzmaßnahmen von Region zu Region teils stark unterscheiden, empfehlen wir Ihnen, Möglichkeiten und Einschränkungen tagesaktuell zu erfragen. Ansprechpartner finden Sie bei den örtlichen Handwerkskammern oder in den Handwerksbetrieben selbst.
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