LED – Die neue Leuchtmittel-Generation

Die LED ist schon lange kein kleines Licht mehr auf dem Leuchtmittel-Markt. Über Jahre hatte sie mit vielen, teils berechtigten Vorurteilen zu kämpfen: zu teuer, zu kaltes Licht, nur eingeschränkt dimmbar. Die Zeiten haben sich jedoch geändert und die LED entwickelt sich mehr und mehr zu einem würdigen Nachfolger der guten alten Glühbirne. Und das nicht zuletzt, weil ihr als Energiesparmeister kein anderes Beleuchtungsmittel das Wasser reichen kann.

20.12.2022
Weder die Glühbirn, noch Halogen- oder Energiesparlampen erreichen bei gleicher Lichtausbeute so niedrige Energieverbrauchswerte wie die LED.
Hersteller reagieren auf die auslaufenden Halogenstrahler-Modelle mit hochwertigen LED-Produkten. Die gläsernen Reflektor-Lampen mit GU10-Sockel ersetzen die herkömmlichen 35-Watt- bzw. 50-Watt-Strahler vollkommen. Quelle: Osram

Zusammenfassung:

  • Eine LED verbraucht rund 90 Prozent weniger Strom als klassische Leuchten.
  • Eine LED ist extrem langlebig, vielseitig einsetzbar und schadstoffarm.
  • Der Preis für LED-Leuchten fällt seit 2010 kontinuierlich ab und ist mittlerweile auch für private Haushalte erschwinglich.
  • Langfristig wird die LED klassische Leuchtmittel ersetzen.

Im September 2012 trat das Verkaufsverbot für ineffiziente Leuchtmittel-Produkte in Kraft, das die klassische Glühbirne aus den Baumarktregalen Deutschlands verbannte. In den kommenden Jahren werden ihr Halogenlampen mit der Energie-Effizienz-Klasse C und eine große Palette von Leuchten wie Halogen-Metalldampf-Lampen und Natrium-Hochdruck-Lampen folgen. Ihr Verschwinden aus dem Alltag leitet eine neue Leuchtmittel-Ära ein – die der Energiesparlampe und Leuchtdiode, besser bekannt als LED (engl. „Light-Emitting Diode“).

Energiesparlampe und LED - Die Zukunft des Lichts

Gleich vorweg: Das Glühbirnen-Verbot bedeutet nicht, dass traditionelle Lampen im privaten Haushalt überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen. Es heißt lediglich, dass Hersteller und Elektrohändler seit September 2012 ineffiziente Leuchtmittel nicht mehr vertreiben dürfen. Diese Maßnahme hat zum Ziel, dass derartige Lichtquellen sukzessive abgeschafft werden und nach und nach eine Umstellung zu den Energiesparlampen folgt. Hintergrund ist das Energiesparprogramm der EU, deren Mitgliedsstaaten sich verpflichtet haben ihre CO2-Emission bis 2020 um 20% im Vergleich zu 1990 zu senken. Aus diesem Grund soll die Glühbirne nun nach und nach von der jüngsten Lichterzeugungstechnik ersetzt werden: der LED. Sie soll auf Dauer die beste Lösung für die Beleuchtung darstellen, da sie sich als Ersatz für Glühlampen mit E14- oder E27-Gewinde bis 60 Watt eignet.

Die LED und ihr schlechter Ruf

Trotz der allmählichen Glühlampen-Verdrängung aus dem Alltag, genießt die alte „Birne“ immer noch hohes Ansehen in der Bevölkerung. Das liegt in erster Linie daran, dass an den fortschrittlicheren Leuchtmittel-Technologien bereits seit Jahren viele Vorurteile haften. Die LED soll nicht nur teuer, sondern auch in punkto Farbwiedergabe und Dimmbarkeit im Vergleich zu traditionellen Leuchten schlechter sein.

LEDs verursachen hohe Anschaffungskosten:
Wie überall spielt der Preis eine große Rolle, wenn es um die Produkt-Akzeptanz geht. So ist es auch mit der LED, welcher nachgesagt wird, dass sie im Vergleich zur Glühbirne um einiges teurer sein soll. Dies mag früher so gewesen sein, doch ist bereits seit 2010 ein kontinuierlicher Preis-Abfall bei den LED-Leuchten zu beobachten. Dennoch sind vor allem LEDs mit höherer Leistung im Vergleich zu anderen Lampen nach wie vor teurer. Dieser Umstand wird sich jedoch wohl in den nächsten Jahren ändern. Führende LED-Hersteller wie Philips, Osram, Toshiba und SAMSUNG reagieren auf das wachsende Interesse an LED-Lampen und entwickeln ihre Produkte immer weiter. Auf Dauer werden die LEDs somit günstiger und gleichzeitig energie-effizienter. Davon abgesehen machen ihre hohe Lebensdauer und der niedrige Stromverbrauch die hohen Anschaffungskosten bereits jetzt schon wett.

Die LED hat eine schlechte Farbwiedergabe:
Schon lange hält sich hartnäckig das Gerücht LED-Lampen würden im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne „kaltes Licht“ erzeugen. Mit „kaltem Licht“ ist die Farbtemperatur oder auch Lichtfarbe gemeint, die angibt ob es sich um ein neutrales Licht, ein Licht in warmweiß oder ein Licht in kaltweiß handelt. Die Farbtemperatur hat unbewusst eine emotionale Wirkung auf den Menschen – so löst beispielsweise Licht in warmweiß eine beruhigte und entspannte Stimmung bei einem Menschen aus, wohingegen „kaltes Licht“ eher eine aktivierende Wirkung hat und dementsprechend in Arbeitsstimmung versetzt. Gerade im Wohnbereich empfinden viele Menschen daher die Lichtfarbe warmweiß als angenehmer, was die allgemeine Ablehnung gegenüber dem Produkt LED erklärt, das angeblich nur kaltes Licht verstrahlt. Mittlerweile gibt es jedoch LED-Leuchten in genau abgestimmten Farbtönen. Je nach Einsatzort kann man sich also die passende LED aussuchen. So eignen sich beispielsweise LED-Lampen mit Licht in warmweiß besonders im Wohnbereich oder in Schlafzimmern, wohingegen jene Beleuchtung, die kaltweißes Licht ausstrahlt, besonders fürs Arbeitszimmer taugen. Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben und LED-Hersteller sind mittlerweile verpflichtet, Angaben dazu auf der Verpackung zu machen. Daher gilt es beim Kauf die angegebenen Farbwerte zu vergleichen. Je niedriger die Farbtemperatur ist, desto wärmer ist das Licht, das die LED-Lampe verstrahlt.

Die LED ist nur schwer dimmbar:
Ein weiterer immer wiederkehrender Kritikpunkt für alle Glühlampen-Verfechter ist, dass LEDs nur eingeschränkt dimmbar sind. Gerade im Wohnbereich ist es vielen Menschen wichtig, die Helligkeit ihrer Beleuchtung je nach Stimmung verändern zu können. Sitzt man beispielsweise abends gemütlich auf dem Sofa ist es angenehm, wenn das Licht dimmbar ist, um für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen. Grundsätzlich ist das Dimmen einer LED-Lampe möglich, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wichtig ist, dass man bereits beim Kauf einer LED darauf achtet, dass das Produkt auch ausdrücklich als „dimmbar“ gekennzeichnet ist. Dieser Verpackungshinweis gewährleistet jedoch noch nicht, dass die Lampe auch tatsächlich dimmbar ist. Viele Komponenten können für Fehlfunktionen sorgen wie zum Beispiel ein falscher Dimmer, ein veraltetes Stromnetz im Haus oder die Vorschaltelektronik in der Lampe. Die Dimmbarkeit einer LED hängt also von mehreren Faktoren ab und ist damit eine gar nicht so leichte Angelegenheit.

Baulexikon

  • LED:Eine Leuchtiode (light emitting diode, LED) erzeugt bei Stromfluss Licht. LEDs gibt es in verschiedenen Bauformen und Farben. Gängig sind die Farben rot, grün und gelb, es gibt aber mittlerweile auch orangene, blaue und weiße LEDs. Der Vorteil einer LED gegenüber anderen Leuchtmitteln liegt in ihrem geringen Strombedarf und in ihrer langen Lebensdauer.
  • Lumen:Mit der Maßeinheit Lumen (lm) wird der Lichtstrom gemessen. Der Lichtstrom definiert die von einer Lampe in alle Richtungen abgestrahlte Leistung im sichtbaren Bereich.
  • Energiesparlampe:Der Kolben einer Energiesparlampe (auch „Kompaktleuchtstofflampe“ genannt) ist mit einem Edelgas-Quecksilber-Gemisch gefüllt, das zu leuchten beginnt, sobald eine elektrische Spannung angelegt wird. Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger elektrischen Strom und haben eine Lebensdauer von etwa 5.000 bis 10.000 Stunden. Sie müssen als Sondermüll entsorgt werden.

Vorteile der LED

Wer sich trotz einiger Kritikpunkte von der LED-Lampe überzeugen lassen will, sollte sich mit den vielen Vorteilen beschäftigen, die diese modernste Leuchtmittel-Technologie mit sich bringt.

Die LED hat einen geringen Energieverbrauch:
Der bekannteste und sicher auch bedeutungsvollste Vorteil, den LED-Lampen mit sich bringt ist selbstverständlich ihr enormes Energiespar-Potential. Weder die Glühbirne, noch Halogenlampen oder Energiesparlampen erzielen bei gleicher Lichtausbeute solch niedrige Energieverbrauchswerte wie Leuchtdioden. Zur Verdeutlichung: Nur rund fünf Prozent des eingesetzten Stroms wandelt eine handelsübliche Glühbirne in Licht um. Einen Großteil der elektrischen Energie, 95 Prozent, strahlt die Lampe als Wärme ab. Eine Energiesparlampe arbeitet zwar schon deutlich effektiver, hier liegt das Verhältnis von Licht und Wärme bei 25 zu 75 Prozent, doch eine LED ist noch deutlich sparsamer. Bis zu 90 Prozent des Stroms nutzt eine Leuchtdiode zur Lichterzeugung.

Die LED hat eine hohe Lebensdauer:
Auch in Sachen Lebensdauer haben LED-Lampen gegenüber der Glühbirne, aber auch im Vergleich zu Halogenlampen und Energiesparlampen, die Nase vorn. Die Lebenserwartung einer Glühlampe beträgt nur etwa 1.000 Betriebsstunden, Halogenlampen können 2.000 bis 3.000 und Energiesparlampen 8.000 Betriebsstunden für sich verbuchen. Ein hochwertiges LED-Produkt schafft es sogar auf bis zu 100.000 Stunden, was umgerechnet etwa elfeinhalb Jahren Dauerbetrieb entspricht. LED-Produkte, die weniger hochwertig sind, haben in der Regel eine Lebensdauer zwischen 30.000 und 50.000 Betriebsstunden. Das bedeutet eine LED „lebt“ im Schnitt etwa 12-mal so lang wie eine Halogen-Leuchte und 25-mal so lang wie eine Glühbirne.

Die LED hat eine hohe Effizienz:
LED-Leuchten erzielen im Vergleich zu Glühbirnen und Energiesparlampen bei gleichem Energieverbrauch die größte Lichtausbeute. Diese wird in Lumen pro Watt angegeben und errechnet sich aus dem Lichtstrom, der von einer Lampe abgegeben wird und ihrer Leistung. Je mehr Lichtstrom (Lumen) pro Leistung (Watt) eine Leuchte generiert, desto besser ist ihre Lichtausbeute. LEDs sind im Vergleich zu Glühlampen nicht nur heller, sondern haben auch einen geringeren Stromverbrauch. Eine LED-Lampe mit 10 Watt entspricht etwa einer Glühbirne mit 60 Watt.

Die LED gibt sofort Licht:
Anders als bei Energiesparlampen entwickeln LEDs nach Betätigung des Lichtschalters bereits ab der ersten Sekunde ihre volle Leuchtkraft. Das macht sie flexibel und vielseitig einsetzbar.

Die LED hat keine Schadstoffe:
Ein großer Vorteil der LED im Vergleich zu Energiesparlampen sind die nicht enthaltenen Schadstoffe. Energiesparlampen enthalten etwa zwei Milligramm von hochgiftigem Quecksilber, welches das Leuchtmittel benötigt, um überhaupt funktionieren zu können. Geht solch eine Lampe zu Bruch, verteilt sich das Quecksilber in der Raumluft und kann von den Bewohnern eingeatmet werden. Auch die Entsorgung ausgedienter Energiesparlampen gestaltet sich aufgrund des Quecksilbers schwieriger als bei anderen Leuchtmitteln. Energiesparlampen gehören nicht in den Hausmüll, sondern sollten bei Sammelstellen (Sammelstellensuche: www.lightcycle.de) abgegeben werden. Übrigens: Auch ausgediente LEDs sollten recycelt werden, so lassen sich wertvolle Ressourcen zurückgewinnen.

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