Innentüren – Räume verbinden mit Innentüren

Innentüren können mehr, als man ihnen von außen ansieht. Sie verbinden Zimmer miteinander, tragen einen großen Teil zur Wärmeisolierung bei, stoppen Zugluft und sehen ganz nebenbei auch noch gut aus. Grund genug, sich bei der Auswahl der richtigen Zimmertüren etwas mehr Zeit zu nehmen. Hier lesen Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema Innentüren im Haus.

15.05.2024
CPL-Türmodell Decora von Herholz
Mehr Wirklichkeit als Illusion. Die CPL-Türmodelle Decora, die ihr Vorbild aus der Natur modern interpretieren und mit fühlbarer Oberfläche emotional verführen. Foto: Herholz| Zur Fotostrecke

Zusammenfassung:

  • Unterscheidung in der Bauweise: Glatte Zimmertüren oder Rahmen-Innentüren.
  • Unterscheidung im Material: Massivholztüren oder Holzwerkstofftüren.
  • Die Einlage oder Füllung bestimmt die Eigenschaften einer Innentür.
  • Füllung und Oberflächenmaterial sind abhängig von der Funktion der Innentür.
  • Innentür und Zarge sollten am besten zusammen gekauft werden.
  • Kosten sparen durch Selbsteinbau.

Bei Innentüren ist – einmal abgesehen von einer ansprechenden Optik – vor allem das Innenleben entscheidend: So lässt sich die Qualität einer Innentür anhand ihrer Stabilität sowie ihrem Wärme- und Schallschutz bestimmen.

Funktion von Innentüren

Die jeweilige Funktion von Innentüren sollte Ihre Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. Bevor Sie sich Gedanken über Form, Oberflächenmaterial und Füllung machen, sollten Sie folgende Fragen beantworten können: Wie oft und wie stark wird Ihre neue Innentür beansprucht? Muss sie besonders stabil sein? Soll sie über einen Lichtausschnitt verfügen? Und welche Zimmer trennt beziehungsweise verbindet die Tür?
Innentüren auf Holz, die für das Badezimmer vorgesehen sind, sollten zum Beispiel komplett versiegelt sein, um Feuchtigkeit besser widerstehen zu können. Türen für das Schlafzimmer benötigen hingegen eine gute Schalldämmung, um einen ruhigen Schlaf zu garantieren. Werden zwei unterschiedlich stark beheizten Räume miteinander verbunden, dann gilt es Ihr Augenmerk auf die Wärmedämmung zu lenken.
Auch Wohnungseingangstüren sind Innentüren! In diesem Fall muss die Tür aber mit zusätzlichen Wärmedämm- und Schallschutz-Komponenten ausgestattet sein. Da Wohnungseingangstüren zwei Wohnungen von einander abgrenzen, sollten sie daher besonders stabil ausgeführt werden, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu garantieren. Sicherheitstüren kauft man am besten im Fachhandel. Nehmen Sie Kontakt zu einem Experten auf und lassen Sie sich im Hinblick auf Ihre persönlichen Anforderungen beraten.

Gängige Formen von Innentüren

Je nach Anforderung, Funktion oder gestalterischen Vorlieben, könne Sie aus einem breiten Angebot von Türformen wählen. Im Wohnbereich kommen jedoch in der Regel nur zwei Arten von Türen zum Einsatz: die Schiebetür und die Anschlagtür.
Schiebetüren erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit und sind inzwischen eine echte Alternative zur klassischen Anschlagtür. Schiebetüren machen nicht nur optisch etwas her – echte Designtüren eben – sondern sind vor allem über all dort die richtige Wahl, wo es auf Barrierefreiheit ankommt und viel Platz benötigt wird. Wer sich für eine Schiebetür aus Glas entscheidet, der holt sich außerdem viel Tageslicht in die Wohnung.
Die Anschlagtür ist die am häufigsten gewählte Tür-Form. Deren Türblatt öffnet sich entweder in einen Raum hinein oder nach außen. Der Vorteil von Anschlagtüren ist, dass sie zwei Zimmer nicht nur optisch, sondern auch in akustischer Hinsicht klar voneinander trennen. Geschlossenen Anschlagtüren vermitteln ein Gefühl von Privatsphäre und grenzen das „eigene Reich“ klar von außen ab. Im Vergleich zu Schiebetüren benötigt die Anschlagtür jedoch eine Menge Platz, da ihr Schwenkbereich frei bleiben muss, damit sie sich richtig öffnen lässt.

Anschlagtür: Massivholz oder Holzwerkstoff?

In Bezug auf das Material lassen sich Anschlagtüren in zwei Arten unterteilen: Massivholztüren und Holzwerkstofftüren: Massivholztüren sind die klassische Variante, denn früher wurden sie fast ausschließlich eingesetzt. Massivholz überzeugt nicht nur mit seiner individuellen und ursprünglichen Optik, sondern auch mit ganz natürlichen schall- und wärmedämmenden Eigenschaften. Allerdings haben Massivholztüren einen bedeutungsschweren Nachteil: Sie sind sehr empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit. Ihre Holz-Struktur verzieht sich schnell, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass sie nicht mehr richtig öffnen und schließen lassen.
Bei Holzwerkstofftüren kommt Massivholz dagegen höchstens in den umlaufenden Rahmen zum Einsatz. Für den Rest der Tür werden je nach Anforderung und Funktion verschiedene Holzwerkstoff-Materialien genutzt, zum Beispiel Spanplatten, hochdichte Faserplatten oder mitteldichte Faserplatten. Dies hat den Vorteil, dass die Türen sehr stabil sind und sich außerdem kaum verziehen.

Rahmen-Innentüren oder glatte Innentüren?

Neben dem Material werden Innentüren auch anhand ihrer Bauweise unterschieden. Hierbei wird zwischen Rahmen-Innentüren und glatten Innentüren getrennt.
Rahmen-Innentüren haben, wie der Name schon sagt, ein rahmenartig aufgebautes Türblatt, das aus Vollholz oder Holzwerkstoffen besteht. Häufig kommen Rahmen-Innentüren dort zum Einsatz, wo große Glasflächen oder Fenster in die Tür eingesetzt werden sollen.
Glatte Innentüren haben dagegen keinen sichtbaren Rahmen und sind glatt. Sie bestehen hauptsächlich aus Holzwerkstoffen. Unter der Oberfläche befindet sich ein leichter Holzrahmen, der beidseitig auf Höhe von Schloss und Bändern mit Platten verkleidet ist. Der Kern von glatten Innentüren ist je nach Material der Füllung unterschiedlich stabil.
Für welche Tür Sie sich entscheiden hängt letztlich von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Glatte Innentüren wirken in der Regel modern, wohingegen Rahmen-Innentüren ein eher traditionelleres Bild vermitteln und sich daher zum Beispiel für den Landhausstil eignen. Auch die Bodenbeläge sollten bei der Wahl miteinbezogen werden, um die passende Innentür zu finden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, Glastüren zu wählen. Abgesehen von der Drückergarnitur und den Bändern bestehen diese komplett aus Glas und haben den Vorteil, dass sie viel Licht in einen Raum lassen und diesen optisch vergrößern. Da sie sehr pflegeleicht sind, kommen sie häufig als Küchentüren beispielsweise als Glas-Schiebetüren, aber auch in Bädern (satiniertes Glas sorgt für Privatsphäre) zum Einsatz. Je nach Einsatzort werden Glastüren unterschiedlich stark beansprucht. Bei häufig genutzten Türen sollten Sie darauf achten, dass es sich um Sicherheitsglas handelt, damit die Tür der häufigen Nutzung Stand halten kann.

Auf die inneren Werte kommt es an

Egal für welche Innentür Sie sich entscheiden – sowohl Rahmen-Innentüren, als auch glatte Innentüren haben eine Einlage oder Füllung, welche wohlüberlegt ausgewählt sein will. Bei beiden Varianten kommen unterschiedliche Materialien bei der Herstellung zum Einsatz. Als Einlagen für glatte Innentüren werden Wabenkerneinlagen, Röhrenspanstegeinlagen, Röhrenspanplatten oder Vollspanplatten genutzt. Zur Auswahl für Rahmen-Innentüren stehen Massivholz, Stabverleimung oder Schichtverleimung. Je nach Material der Füllung beziehungsweise Einlage haben die Türen unterschiedliche Eigenschaften, zum Beispiel in Bezug auf Wärme- und Schalldämmung oder Stabilität. Glatte Innentüren mit einer Wabenkerneinlage sind zum Beispiel recht kostengünstig, können allerdings leichter brechen und haben außerdem eine schlechtere Schall- und Wärmeisolierung. Wem qualitativ hochwertige Produkte wichtig sind, sollte sich daher für eine Variante mit Röhrenspaneinlage entscheiden. Diese sind sowohl stabil als auch langlebig und können zudem mit guten Schall- und Wärmedämm-Eigenschaften punkten. Die günstigsten Rahmen-Innentür-Modelle findet man unter jenen mit Massivholz-Füllungen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie schnell Risse bilden und verziehen können. Auch hier lohnen sich daher die kostenintensiveren Varianten mit schichtverleimten Füllungen. Sie sind stabil, kaum anfällig für Risse und haben gute Schalldämmwerte.

Oberflächengestaltung von Innentüren

Nachdem Ihre Innentüren durch ihre inneren Werte bestechen, kommt es zusätzlich natürlich auch auf die Oberflächengestaltung an. Hier gilt es aus einer breiten Auswahl von Materialien zu wählen, die alle ihre eigenen Eigenschaften haben: Dekor, Lack, CPL (Laminatbeschichtung), Echtholzfurnier oder Massivholz. Entscheidend sind letztendlich jedoch Ihre persönlichen innengestalterischen Vorlieben.

  • Dekor: Vor allem für häufig und stark beanspruchte Innentüren eignet sich diese Methode der Oberflächengestaltung. Es handelt sich dabei um eine pflegeleichte Folienbeschichtung, die eine große Designvielfalt zu bieten hat (unter anderem Holzmaserungen). Dekor-Produkte sind die kostengünstigste Variante in punkto Oberflächen-Materialien. Sie haben jedoch die Schwäche, dass sie recht empfindlich gegenüber Stößen und Kratzern sind.
  • Lack: Lack-Oberflächen schimmern seidenmatt und glänzen mit einer klassisch eleganten Optik. Im Trend liegen Türen mit Weißlack, doch je nach persönlicher Design-Vorliebe haben viele Anbieter auch Produkte in verschiedenen Farben in ihrem Sortiment. Lackierte Türen lassen Räume heller, moderner und größer wirken und sind zudem sehr pflegeleicht. Je hochwertiger der Lack, desto strapazierfähiger und pflegeleichter ist die Oberfläche.
  • CPL: Wie beim Fußboden sind CPL-Oberflächen eine gute Alternative, um eine Echtolz-Wirkung zu erzielen. Da sie sehr robust, widerstandsfähig, pflegeleicht und kratz-, abrieb- und stoßfest sind, eignen sie sich hervorragend als Durchgangstüren, die stark beansprucht werden. Dies ist vor allem in Haushalten mit Kindern und Haustieren vorteilhaft.
  • Furnier: Furniertüren überzeugen vor allem durch ihren einzigartigen Charakter. Jede einzelne Tür ist ein Unikat. Durch individuelle Holzmaserungen und Strukturen gleicht kein Furnier einem anderen. Diese Individualität steigert sich sogar noch im Laufe der Zeit, da die Tür mit wachsender Lebensdauer ihre Farbe verändert.
  • Massivholz: Ähnlich wie Furniertüren sorgen Massivholztüren durch die natürliche Holzverarbeitung für ein angenehmes und warmes Wohnklima und sind durch die Holzmaserungen Unikate. Zudem sind Holztüren äußerst robust und stabil.

Der Innentür einen Rahmen geben

Zargen beziehungsweise Türrahmen sind das Fundament einer guten Tür, da sie die Wandöffnung abdecken und einen Kontakt zwischen Türblatt und Wand herstellen. In Kombination mit Innentüren bieten Zargen ausgefallene Gestaltungsmöglichkeiten. In der Regel sollte das Design von Türen und Zargen aufeinander abgestimmt sein, um eine optische Harmonie zwischen beiden zu schaffen. Doch durch die bewusste Wahl von unterschiedlichen Materialien können je nach Gestaltungsvorlieben auch spannende Akzente geschaffen werden.

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Monika Läufle

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