Schwieriger Keller-Baugrund – Exakte Planung ist entscheidend

Auch auf Grundstücken, bei denen man nicht von „einfachem“ Baugrund spricht, lässt sich im Untergeschoss kostbarer Platz zum Wohnen und Arbeiten schaffen. Glatthaar ist auf die Herstellung und den Bau von Fertigkellern und Bodenplatten spezialisiert.

16.12.2022

Zusammenfassung:

  • Ein Bodengutachten ergibt Aufschluss darüber, ob und wie ein Keller auf einem konkreten Baugrund realisiert werden kann.
  • Eine sorgfältig geplante und ausgeführte Kellerabdichtung schafft den Rahmen für einen dauerhaft trockenen Keller.

Hochwasser- oder Überschwemmungsgebiete, hohes Grundwasser, Steil- und Hanglage, Bergsenkung, Erdbebengefährdung oder sehr feste Böden – die Liste der möglichen Baugrundgegebenheiten ist lang. Bei letzterem etwa wirkt ein höherer Druck auf die Kelleraußenwände. Dies erfordert im Vorfeld eine enge Abstimmung mit Bodengutachtern und Geologen, nach der entschieden wird, ob und wie Boden ausgetauscht werden muss, wie man Lasten gleichmäßig verteilt, ob man den Keller sogar auf Stelzen stellen muss, oder der Keller vielleicht nur zur Hälfte in den Boden gesetzt wird. „Da Baugrund immer knapper wird und mittlerweile auch Baugebiete erschlossen werden, die in der Vergangenheit nicht zur Disposition standen, sind solche Rahmenbedingungen und Überlegungen kein Einzelfall mehr“, begründet Micheal Gruben, Geschäftsführer des Schramberger Kellerbauers Glatthaar, die Beschäftigung ausgewiesener Statikexperten für jede Bedingung beim Kellerbau.

Dichtheit und vielfältiger Nutzen

Eine Kellerabdichtung muss besonders bei solchen Voraussetzungen gegen Bodenfeuchte, aufsteigendes Sicker- und drückendes Wasser wirken. Das patentierte „Aqua-Safe“-System von Glatthaar zum Beispiel schafft den Rahmen für einen trockenen Keller. Eine dreilagige Schutzschicht aus Noppenbahn, Gleitfolie und Filterflies schützt zusätzlich vor statischen und thermischen Einflüssen. In Kombination mit dieser Abdichtung ist ein Glatthaar-Keller mit einer 12-Zentimeter-Kerndämmung in den vierschaligen Außenwänden ausgestattet, dem „ThermoSafe“-System. Bei der Produktion wasserundurchlässiger Keller als weiße Wanne wird die Abdichtung im Bereich der systembedingten Fugen durch eine zusätzlich bauaufsichtlich geprüfte, außenliegende Abdichtung ergänzt. Zirka 90 Prozent aller Bauprojekte werden beim baden-württembergischen Unternehmen mittlerweile als weiße Wanne ausgeführt.

Baulexikon

  • Weiße Wanne:Bei der Weißen Wanne als Elementbauweise verkürzt sich durch die Herstellung im Fertigteilwerk die Bauzeit vor Ort erheblich. Die Elementwände bestehen aus zwei vorgefertigten, großformatigen Betonschalen welche vor Ort noch mit entsprechend wasserundurchlässigem Beton verfüllt werden. Die Weiße Wanne benötigt, da sie aus WU-Beton gefertigt ist, keine zusätzliche Abdichtung.
  • Drückendes Wasser:Unter drückendem Wasser versteht man Grund- oder Hangwasser, das auf die Abdichtung von Gebäudeteilen (zum Beispiel Keller oder Bodenplatte) Druck ausübt und ins Innere zu gelangen droht. Um Wasserschäden vorzubeugen, sind spezielle Maßnahmen zur Kellerabdichtung vorzunehmen.
  • Bodengutachten / Baugrundgutachten:Ein Baugrundgutachten liefert wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Grundstücks. Kenntnisse über die geologischen Verhältnisse des Geländes sind wichtig unter anderem für eine verlässliche Planung der Aushub- und Gründungsmaßnahmen. Erste Anhaltspunkte über Baugrundverhältnisse können auch geologische Karten des Landesamtes für Geologie, Rohstoff und Bergbau liefern.

Interview:

Die Grundstücks-Herausforderungen beim Kellerbau sind vielfältig. Wir sprechen mit Thomas Nauheim, dem Technikverantwortlichen bei Glatthaar Keller.

Hurra-wir-bauen: Wie lässt sich ein Keller in Hanglage optimal bauen?

Thomas Nauheim: Es ist erforderlich, schon früh in der Planungsphase mit Statikern und Bodengutachtern zusammen zu arbeiten. Die vom Bodengutachter bei der Baugrunderkundung gewonnenen und im Bodengutachten zusammengefassten Erkenntnisse müssen mit dem Statiker in die Entwurfsplanung eingearbeitet werden. So lassen sich vor Baubeginn mögliche Mehrkosten ermitteln, die durch Hangschub, Baugrubensicherung und der Abführung von Schichtenwasser vor und während der Ausführung notwendig werden können. Sollte während der gesamten Bauphase zum Beispiel Hang- und Schichtenwasser abgeleitet werden müssen, empfiehlt sich ein Fertigkeller. Wegen des hohen Vorfertigungsgrades der Wandelemente durch die Produktion im Werk lässt sich durch den Wegfall der Ein- und Ausschal-Arbeiten erheblich Bauzeit einsparen.

Montage eine Fertigkellers von Glatthaar Keller
Die Kellerabdichtung zählt zu den wichtigsten glatthaar-Systemkomponenten. Foto: Glatthaar Keller

Hurra-wir-bauen: Drückendes Wasser ist bei hohem Grundwasserstand oder auch hochwassergefährdeten Gebieten ein Thema - wie lässt sich dieses Problem lösen?

Thomas Nauheim: Drückendes Wasser durch hohe Grundwasserstände ist kein Problem für den Bau eines Fertigkellers, jedoch müssen Detailpunkte der Ausführung genau geplant sein. Die bei hohen Wasserständen nötige Auftriebssicherung etwa muss berücksichtigt werden: Die notwendigerweise vergrößerte Bodenplatte zum Beispiel muss an die Größe der Baugrube angepasst werden.

Hurra-wir-bauen: Wie muss ein Keller in Bergbausenkungsgebieten beschaffen sein?

Thomas Nauheim: Pauschale Aussagen sind hier nicht möglich – je nach Bergbausenkungsgebiet sind immer individuelle Keller-Lösungen nötig. Um die Einwirkung aus früherer oder auch heutiger Bergbautätigkeit beurteilen zu können, ist es notwendig, frühzeitig Informationen beim Bergbauamt einzuholen. Bei Bedenken sind weitere Maßnahmen, wie beispielsweise Anpassungen der Statik notwendig.

Hurra-wir-bauen: Was ist beim Kellerbau in Erdbebengebieten wichtig?

Thomas Nauheim: Im Grunde sind keine wesentlichen Besonderheiten zu beachten. Aus dem vor der Planungsphase erstellten Bodengutachten geht die Erdbebenzone hervor: Wir sprechen von der Einteilung in die Erdbebenzonen 0 bis 3 (von 5). Diese Vorgabe fließt bei der Erstellung der Statik ein. Gegebenenfalls sind größere Mengen an Stahl nötig. Der übrige Keller kann wie gewohnt gebaut werden.

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Monika Läufle

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