Wenn es ans Einrichten geht, empfehlen sich schadstoffgeprüfte Möbel. Dünsten billige Furniermöbel nach drei Monaten immer noch unangenehme, künstliche Gerüche aus, ist das ein Rückgabegrund. Achten Sie darauf, ob gesundheitliche Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen zeitgleich mit einer Neuanschaffung aufgetreten und nur in einem bestimmten Raum spürbar sind. Biozide verbergen sich als Mottenschutzmittel in Teppichen oder als Weichmacher und Flammschutzmittel in Kunststoffen und Wohntextilien. Da sie schwer flüchtig sind, können sie sich über längere Zeit in der Raumluft und im Hausstaub anreichern und so in den menschlichen Organismus gelangen. Empfehlenswert ist daher der Verzicht auf Kunststofftapeten und Teppichbeläge. Wer dennoch welche anschafft, sollte auf Produkte setzen, die mit Gütezeichen ausgezeichnet sind, die für Hilfsstoffe Grenzen setzen.
Nicht nur Allergien, sondern auch spezifische Krankheitsbilder können durch Bauschadstoffe ausgelöst werden. Besonders Altbauten bergen Risiken: Die Holzschutzmittel PCB und Lindan wurden zwischen 1960 und Anfang der 1980er häufig verwendet und können heute noch in einigen Häusern nachgewiesen werden. Teerölkleber oder gar Asbest müssen bei der Sanierung ebenfalls entfernt werden. Bleirohre sind noch in 10 bis 30 Prozent der Altbauten vorhanden. In den Rohren sind Schwermetalle enthalten, die ins Trinkwasser gelangen können. Im schlimmsten Fall sind chronische Bleivergiftungen die Folge, da das giftige Schwermetall Nervensystem, Blutbildung und Nieren schädigt.
Allergologen, Umwelt- oder Wohnmediziner spüren die Gründe für Gesundheitsprobleme auf. Ein systematisches Symptom-Tagebuch hilft bei der Ursachenforschung. So ist es ein klarer Hinweis auf Schadstoffe in der Wohnung, wenn der Betroffene im Urlaub keine Beschwerden empfindet. Eine Raumluftmessung durch einen Raumluftanalytiker oder Innenraumhygieniker – beide spezialisierte Techniker – gibt Aufschluss über vorhandene Wohngifte. Vor der Sanierung des Altbaus lohnt eine Beratung durch einen Sachverständigen, denn der Umbau, wie zum Beispiel das Schleifen eines Holzbodens, setzt chemische Schadstoffe frei.