BAULEXIKON

Was ist ein „Maulwurf“? Was ein „monovalentes Heizsystem“?Für all diejenigen, die jetzt nur noch Bahnhof verstehen, haben wir eine umfassendeSchlagwortsammlung angelegt, in der wichtige Fachbegriffe rund ums Bauen, Renovierenund Einrichten für jedermann verständlich erklärt werden.

Kältebrücke

Siehe Wärmebrücke.

Kalzium-Silikat

Kalzium-Silikat-Platten werden aus Quarzsand, Kalk oder Zellulosefaser hergestellt und bieten nur eine mittlere Dämmwirkung, dafür aber eine sehr gute Feuchtigkeitsregulierung. Aufgrund dessen finden sie vorrangig in der Innendämmung und Feuchte-Sanierung ihren Einsatz. Formbeständig, wassersaugend und fäulnisfest ist Kalzium-Silikat äußerst alterungsbeständig.

Kaminbrand

Bei einem Kaminbrand entzündet sich der im Kamin abgelagerte Ruß („Glanzruß“). Bei einem Kaminbrand ist unverzüglich die Feuerwehr zu verständigen, denn durch die starke Wärmeentwicklung besteht die Gefahr, dass sich leicht entflammbare Materialien in Kaminnähe entzünden.

Kerndämmung

Als Kerndämmung wird die Dämmschicht zwischen den beiden Mauerwerksschalen einer zweischaligen Außenwand bezeichnet.

Kilowatt Peak

Das Leistungsvermögen einer Photovoltaikanlage wird in Kilowatt Peak (Kp) oder auch Watt Peak (Wp) angegeben. Dabei beschreibt Peak die größtmögliche Leistung der Anlage. Diese wird aber nur unter Idealbedingungen im Labor erreicht. So gibt ein Photovoltaikmodul mit 170 Wp unter Laborbedingungen 170 Watt Leistung ab. 1.000 Kilowattstunden Sonnenenergie, die sich in Deutschland pro Jahr und Quadratmeter erzielen lassen, entsprechen in etwa der in 100 Litern Heizöl oder in 100 Kubikmetern Erdgas gebundenen Energie.

Klimaanlage

Während eine kontrollierte Wohnraumlüftung das Hausinnere mit frischer Luft versorgt und wahlweise inklusive Wärmerückgewinnung die Heizung unterstützt, kann eine Klimaanlage auch kühlen. Vergleichbar mit einer Wärmepumpe, funktioniert eine Klimaanlage wie der heimische Kühlschrank: Eine mit einem Kältemittel gefüllte Inneneinheit entzieht der Raumluft Wärme, dadurch verdampft ein Kältemittel und strömt gasförmig über einen Durchlass zum Außenaggregat. Dort wird die Wärme an die Umgebung abgegeben. Das Kältemittel verflüssigt sich wieder und fließt zurück zum Innengerät. Anschließend beginnt der Kreislauf von vorn.

Klimamembran

Die Klimamembran ist eine „intelligente“ Folie, die die Luft- und Winddichtigkeit bei der Dachgeschosssanierung sicherstellt. Diese Folien passen ihre Wasserdampfdurchlässigkeit (sd-Wert) Wasserdampfdurchlässigkeit (sd-Wert) den Umgebungsbedingungen an.

Klimaneutral

Klimaneutral ist ein Begriff, der vor allem in Zusammenhang mit Stückholz, Pellets- oder Hackschnitzelheizungen verwendet wird. Dabei drückt er aus, dass bei der Holzfeuerung nur so viel klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum zuvor in seiner Wachstumsphase aufgenommen hat. Die Umwelt wird also nicht, wie bei fossilen Energieträgern, durch zusätzliche Kohlenstoffdioxid-Emissionen belastet.

Kohlenstoffdioxid

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein natürlich vorkommender Bestandteil der Atmosphäre. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen (zum Beispiel Heizöl, Erdgas oder Stückholz) und ist hauptverantwortlich für den sogenannten Treibhauseffekt.

Kohlenstoffmonoxid

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das bei unvollständiger Verbrennung (zu geringe Sauerstoffzufuhr) von kohlenstoffhaltigen Stoffen entsteht. Kohlenstoffmonoxid ist ein lebensgefährliches Atemgift, das den Sauerstofftransport im Blut behindert und zum Tod durch Ersticken führen kann.

Kondensationskessel

Siehe Brennwertkessel.

Konstruktionsvollholz

Konstruktionsvollholz wird im modernen Massivholzbau verwendet und unterliegt strengen Qualitätsanforderungen. Konstruktionsvollholz darf eine Restfeuchte von höchsten 15 Prozent aufweisen, wodurch eine hohe Formbeständigkeit und Maßhaltigkeit garantiert ist. Konstruktionsvollholz wird zum Beispiel im Holzskelettbau, für Deckenbalken und für Sparren und Stützen verwendet.

Konterlattung

Die Konterlattung ist eine Unterkonstruktion, die parallel zur Dachtraufe sowie zum Dachfirst und rechtwinklig zu den Sparren verläuft. Auf dem Dach trägt sie die Dachhaut, unter den Sparren angebracht dient sie als Abstandhalter zwischen Unterspannbahn und den raumseitig abschließenden Gipskartonplatten.

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird installiert, wenn durch Wärmedämmmaßnahme der Luftaustausch von Gebäudeinneren und Umgebungsluft eingeschränkt oder unterbunden ist. Um Heizkosten zu sparen, empfiehlt es sich auf Lüftungsanlagen mit integriertem Wärmetauscher zurückzugreifen, um der Abluft die Heizwärme zu entziehen und damit die Frischluft vorzuwärmen. Ein Filter verhindert das Eindringen von Feinstäuben und Blütenpollen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung beugt der Schimmelbildung im Haus vor.

Konvektionsheizung

Der Konvektionsheizung liegt das Prinzip der Wärmeströmung zu Grunde. Dabei wird die Raumluft zum Beispiel mittels eines Heizkörpers erwärmt. Durch die Erwärmung steigt die Luft nach oben, wird dort von der Raumdecke reflektiert, kühlt ab und strömt auf der gegenüberliegenden Seite wieder nach unten. Danach beginnt der Kreislauf wieder von vorne.

Kraft-Wärme-Kopplung

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine Energieumwandlungstechnologie, die zum Ziel hat, die eingesetzten Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen. So wird die bei der Erzeugung von Strom (der in das öffentliche Netz eingespeist wird) entstehende Abwärme nicht in die Umwelt entlassen, sondern zur Beheizung von Gebäuden und Warmwasserbereitung herangezogen. Auf diese Weise lassen sich dank KWK Wirkungsgrade von 90 Prozent und mehr erreichen.

Kurzumtriebsplantage

In einer Kurzumtriebsplantage (auch „Energiewald“) werden schnellwachsende Bäume und Sträucher angepflanzt, um Holz für die Pellets- und Hackschnitzelherstellung zu produzieren.

Kamineffekt

Der Kamineffekt bezeichnet eine Konvektionsströmung, bei der warme Luft nach oben steigt und kalte Luft von unten nachgeführt wird. Einem Feuer wird dadurch der für die Verbrennung notwendige Sauerstoff zu- und die Rauch- bzw. Abgase werden abgeführt.

Kältemittel

In Wärmepumpen und Klimageräten zirkuliert ein Kältemittel, das zwischen Verdichten und Entspannen seinen Aggregatszustand zwischen flüssig und gasförmig wechselt. Das Kältemittel speichert bei Verdampfung Energie und gibt diese bei Verflüssigung wieder ab.

Kälteträger

Siehe Wärmeträger.

Kombispeicher

Ein Kombispeicher enthält zwei getrennte Tanks für Trinkwaser und für das Heizungswasser. Durch dies Zwei-in-Eins-Lösung ist der Kombispeicher besonders platzsparend.

Kaltdach

Ein Kaltdach ist eine spezielle Dachkonstruktion, bei der Luft in einem Hohlraum zwischen Dacheindeckung und Dachaufbau (Dämmung) zirkulieren kann. Diese Konstruktionsweise ermöglicht das Abtrocknen von eventuell durch die Wärmedämmung diffundierender Feuchtigkeit und erhöht den sommerlichen Hitzeschutz.

Krakelee

Als Krakelee werden kleine Haarrisse in der Oberfläche glasierter Tondachziegel bezeichnet, die während des Herstellungsprozesses aber auch später, nach der Eindeckung des Daches, auftreten können und sich netzartig ausbreiten. Im Normalfall wird die Funktionsweise der Ziegel durch die Haarrissen nicht beinträchtigt.

Klimabilanz

Die Klimabilanz ist die Summe aller ausgestoßener Treibhausgase, die auf eine bestimmte Aktivität zurückzuführen sind.

Kompaktleuchtstofflampe

Siehe Energiesparlampe.

KfW-Effizienzhaus

Die Bezeichnung KfW-Effizienzhaus steht für Neubauten, die sehr wenig Energie verbrauchen. Ausgangspunkt für die Berechnung des KfW-Effizienzhaus-Standards sind die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV). Gemessen wird die energetische Qualität anhand des Jahresprimärenergiebedarfes und des Transmissionswärmeverlustes. Aus dem Vergleich erfolgt die Zuordnung in einen der Förderstandards. Ein KfW-Effizienzhaus 100 entspricht exakt den Vorgaben der EnEV. Ein KfW-Effizienzhaus 70 hat einen Jahresprimärenergiebedarf von nur 70 % eines vergleichbaren Neubaus nach EnEV, ein KfW-Effizienzhaus 55 sogar nur 55 %.